Mag. Miriam Viktoria Celik
Psychotherapeutin
Verhaltenstherapie
Altmüttergasse 5/1,
1090 Wien
0650 967 52 24
praxis@psychotherapie-celik.at
2022-03-06
Die schlechten Nachrichten auf dem Bildschirm enden nicht: immer neue Informationen über das Coronavirus, Kriege und die Klimakatastrophe.
Der Konsum an großen Mengen bedrohlicher Nachrichten, hat einen gesundheitsschädlichen Effekt. Diese Informationen führen langfristig zu einer kognitiven Überlastung.
Der übermäßige Konsum schlechter Nachrichten, verursacht bei uns Stress. Eine Studie von Forscherinnen der University of California aus dem Jahr 2013 zeigte dies bereits. Darin wurden die Auswirkungen der Berichterstattung über den Anschlag auf den Boston-Marathon untersucht.
Wird von Stress gesprochen, denken viele vor allem an gesundheitliche Gefährdung, Überlastung und Burnout. Tatsächlich zeigt eine Vielzahl von Studien auf, dass chronischer Stress zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Neben körperlichen Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Beeinträchtigungen des Immunsystems oder Diabetes steigt das Risiko mentaler Störungen, wie zum Beispiel an einer Depression zu erkranken.Stress kann als psychische und physische Anpassungsreaktion auf Bedrohungen verstanden werden.
Der evolutionäre Sinn dieser Anpassungsreaktion besteht darin, Personen durch eine körperliche und psychische Aktivierung kampf- oder fluchtfähig zu machen.
Kurz-, mittel- und langfristige Folgen von Stress:
Gesundheitlich scheint kurzfristiger Stress unbedenklich. Diese Art von Stress führt zu einer erhöhten Anspannung und Nervosität. Steigt die stressbedingte Anspannung jedoch über dieses Niveau hinaus, nimmt die Leistung ab. Personen werden hastiger, ungeduldiger und es kann vermehrt zu Fehlern kommen. Die Konzentration und die Erinnerungsleistung sinken mit steigender Anspannung – oder werden verzerrt. Vielfach führt die gestiegene Anspannung zu interpersonellen Konflikten, die Bereitschaft zu streiten oder sich zurückzuziehen steigt, was verständlich ist, wenn man Stress als erhöhte Kampf- oder Fluchtbereit- schaft auffasst.Wird die stressbedingte Aktivierung über eine längere Zeit aufrechterhalten, verkehrt sie sich in ihr Gegenteil. Aus Aktivierung und Wachheit wird bei unzureichender Regeneration mittelfristig emotionale Erschöpfung. Anhaltende Reizbarkeit oder Rückzug haben mittelfristig negative Auswirkungen auf die Qualität interpersoneller Beziehungen. Ein funktionierendes soziales Netz ist ein Resilienzfaktor. Setzen sich die stressbedingten Leistungseinschränkungen (s. o.) über eine mittlere Zeit fort, werden sie von der Person als Leistungseinbußen erlebt. Das hat häufig einerseits negative Auswirkungen auf das leistungsbezogene Selbstkonzept und andererseits auf die eigene Zufriedenheit. Es besteht die Gefahr, dass zwei sich selbst erhaltende Teufelskreise entstehen: Erstens erhöht sozialer Rückzug die Unzufriedenheit. Das führt wiederum zu Reizbarkeit und Rückzug. Zweitens wirken sich negative Einflüsse auf das leistungsbezogene Selbstkonzept und die leistungsbezogene Zufriedenheit, auf das eigene Leistungsvermögen und die eigene Leistungswahrnehmung aus. Langfristig resultieren daraus oftmals körperliche und mentale Beschwerden. Schaffen Personen es nicht, die Teufelskreise zu verlassen, besteht die Gefahr der Chronifizierung. Hierbei können physische und psychische Störungen auftreten. Besonders häufig tritt stressassoziierter Bluthochdruck auf. Gefäßverengungen und entzündliche Prozesse (z.B. Arthritis) werden durch Stress mitverursacht. Psychische Störungen können ebenfalls durch Stress ausgelöst, aufrechterhalten oder zumindest mitbedingt werden. Starke Beeinträchtigungen des sozialen Netzes, der wahrgenommenen Leistungsfähigkeit (d.h. des leistungsbezogenen Selbstkonzeptes), der wahrgenommenen Handlungskontrolle und der Lebenszufriedenheit können das Risiko für depressive Störungen oder Angststörungen erhöhen.
Miriam - 10:01:59 @ Allgemein, Psyche, Wissenschaftliches | Kommentar hinzufügen
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